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der Sonne erinnerte. Ursprünglich wurden Schwanen- und Gänseeier als Opfer dargebracht. Der Schwan war ein der Lichtgottheit geweihter Vogel. Die Walküren erscheinen als Schwanenjnngfranen auf dem Kampfplatze, um die Gefallenen nach Walhalla zu geleiten. Dem Schwan schrieb man die Gabe der Weissagung im sogenannten Schwanengesange zu. „Schwcmenapotheke", „Schwanenhof", „Zum Schwanen" erinnern an die Beliebtheit dieses Vogels in alter Zeit.
Mit der Osterfeier waren bei den Chatten die „Schwerttänze" verbunden. Diese reigenartigen Tänze führte man zur Frühlingszeit zu Ehren des schwertführenden Lichtgottes Freyer und der Sonnengöttin Ostarä auf. Ein Teil der Tänzer stellte den Sommer, ein anderer den Winter dar, wobei der Sommer den Winter zum Lande hinausschlug.
Bis in unser Jahrhundert hinein zündete man am Osterfeste Osterfeuer an. Man errichtete auf Bergen große Holz- und Strohstöße und brannte dieselben unter Singen, Jubeln °und Tanzen des Volkes ab. Die Kirche übernahm den Gebrauch der alten Osterfeuer, zündete dieselben selbst an „als Symbole des neuen Lichtes, welches die Macht des Todes vertrieben".
Am Charsreitage, nachmittags 3 Uhr, wurden die Lichter der Kirche ausgelöscht. Zum Anzünden des kirchlichen Osterfeuers mußte
neues Feuer durch Stahl und Stein erzeugt werden. Es wurde
durch den Priester angezündet. In feierlicher Prozession zog man
nach der Feuerstätte, welche durch denselben zuvor geweiht wurde. Das Volk nahm dann von dem geweihten Feuer mit nach Hanse, um sein Herdfeuer damit anzuzünden und gleichsam dadurch auch zu weihen.
Daneben hat sich auch der Eiergebrauch aus der alten Osterfeier erhalten. Freilich werden jetzt nicht mehr wie ehedem die Eier geopfert, sondern von den Kindern bei Bekannten und Verwandten erhoben. Dabei hat sich der Mythus erhalten, daß die Ostereier vom Hasen
kommen. Der Hase galt, wie bereits erwähnt, als ein den Lichtgottheiten _ geweihtes Tier. Das noch heute in Hessen übliche Spiel, die Ostereier auf der Wiese der Sonne entgegenzuwerfen, deutet wohl auch noch auf einen in der heidnischen Zeit üblichen Kultus zu Ehren der Lichtgottheit.
Unser Dienstag führt seinen Namen von dem altgermanischen Gotte Zin, im Genetiv Zitoes lautend, woraus Diwes — Dienstag wurde. Ziu hatte ein blitzendes Schwertwals Zeichen seiner Macht. Unter seinem Schutze steht die Rechtspflege. An seinem Tage, dem Dienstage, finden die öffentlichen Gerichts- und Dingversammlungen statt. Alle Gerichte wurden in den ältesten Zeiten unter freiem Himmel gehalten auf Hügeln, grünen Auen, an Flüssen, Bächen und Hainen. An diesen Orten fühlte man sich der Gottheit näher, als in einem geschlossenen Raume. Daher stand denn auch die Gerichtsstätte stets in Verbindung mit dem Heiligtums, wo die Opfer dargebracht wurden. An die Gerichtsversammlung schloß sich ein Trinkgelage, welche Sitte man noch im Mittelalter beibehielt.
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liche Waldeinsamkeit wird nur durch das Hacken des Spechtes und das
Schreien des Eichelhähers unterbrochen.
Im Richelsdorfer Gebirge findet man Kupferschiefer und Kobalt,
Münden
Witzenhsn.
Allendorf
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en
Eschwege
Cph,
\# ,
Biedenkopf"^ ^ä\x
Marbun
Kartenskizze Nr. 8. Das hessische Lerg- und Hügelland.
die früher hier gegraben wurden; jetzt wird nur noch Schwerspat ge-
Wonnen. An das Richelsdorfergebirge reiht sich im No. das Ring-
gaugebirge, ein wasserarmes, kaltes Kalksteingebirge mit kahlen Höhen;
im Nw. schließt sich das Stolzingergebirge an mit dem 550 m
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